1498 - João de Barros
Vasco da Gama an der Sambesi-Mündung
Mozambique
Das Einlaufen in diesen Fluss aber machte allem Volke, als sie die Heiden am Ufer erblickten, großes Vergnügen, so ermattet sie auch dort ankamen, da sie so weit gesegelt waren, ohne andere Leute zu treffen als barbarische Neger wie die von Guinea, die Nachbarn Portugals. Und wenn auch die Leute an diesem Flusse an Farbe und Haar wie jene waren, so waren doch auch hellfarbige Menschen darunter, welche Mestizen von Negern und Mauren schienen, und einige verstanden arabische Worte, die ein Matrose, Namens Fernão Martinez, zu ihnen sprach; aber die eigentliche Landessprache verstand keiner von den Unsern, woraus Vasco da Gama schloss, dass diese Neger, sowohl der Farbe nach, als in Betracht der arabischen Worte, mit den Mauren Verkehr haben könnten, wie es zwischen den Jalof-Negern und den Azenegern der Fall ist. Und die meisten von ihnen trugen blau gefärbte Baumwollentücher auf dem Rücken, und andere Mützen und seidene Tücher, ja sogar gefärbte Camelotmützen. Aus diesen und andern Anzeigen, die sie gaben, indem sie sagten, dass gegen Sonnenaufgang weiße Leute wären, die in Schiffen, wie die ihren, fuhren, und die sie an dieser Küste auf- und abwärts fahren sähen, gab Vasco da Gama diesem Flusse den Namen dos bons Sinaes (der guten Vorzeichen). Endlich wollte er wegen dieser Nachrichten und wegen des Vertrauens, das die Leute im Verkehr mit den Unsern, nämlich im Verkauf der Erzeugnisse des Landes, an den Tag legten, die Schiffe kielholen lassen, da sie schon sehr schmutzig waren; und während dieser Zeit richtete er mit Hilfe derer vom Lande eine Säule, genannt vom h. Rafael, auf.
Feust, E. (Hg.)
Die Asia des João de Barros
Nürnberg 1844