Reiseliteratur weltweit

Geschichten rund um den Globus

Um 210 - Periplus des Erythräischen Meeres
Der Handel von Adulis (Massaua)

Eingeführt werden ungewalkte Oberkleider für die Barbaren, die in Ägypten gefertigt werden, Arsinoetische Stolen (ärmellose Überwürfe), unechte gefärbte Abollen, doppeltgesäumte Linnenzeuge, mehrere Arten von Glas und anderen Murrhinischen Gefässen [aus behandeltem Achat], die in Diospolis [Theben in Ägypten] gefertigt werden, künstlich bereitetes Messing, das man zum Schmuck und zum Zerschneiden statt Münzen gebraucht, weiß-gelbliche Kupferbarren, sowohl zum Schmelzen als auch zum Zerschneiden für Arm- und Schenkelbänder für manche Frauen, und Eisen, das zu Lanzen gegen die Elefanten und übrigen wilden Tiere wie gegen die Feinde verwendet wird. Ebenso importiert man kleine Beile, Holzäxte, Dolche, große runde Becher aus Kupfer, wenige Denare (römische Münzen) für die sich dort aufhaltenden Fremden, laodikenischen Wein [aus Syrien] und italischen in nicht großer Menge und nicht viel Olivenöl; für den König aber als Geschenke silberne und goldene Gefässe, nach dort einheimischer Form gearbeitet, und von Kleidern Abollen und persische Pelze, einfache, von keinem großen Wert. Ebenso von den inneren Gegenden Ariakes (in Vorderindien) indisches Eisen, Stahl, indische baumwollene Gewebe, und zwar breitere, Molochinen und Sagmatogenen genannt, Gurte, persische Pelze, baumwollene Gewänder in geringer Anzahl und mit Lackfarbe getränkte baumwollene Zeuge. Ausgeführt aber wird aus diesen Orten Elfenbein, Schildpatt und Nashornhörner.

Fabricius, B.
Der Periplus des Erythräischen Meeres von einem Unbekannten
Leipzig 1883

Abgedruckt in:
Keller, Ulrike (Hg.)
Reisende in Arabien, 25 v. Chr. bis 2000 n. Chr.
Wien 2002

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