Reiseliteratur weltweit

Geschichten rund um den Globus

1884 - Ernst von Hesse-Wartegg
In der Silberregion von Guanajuato

Während ich von Aguas Calientes aus meine Eisenbahnfahrt durch den reichen dichtbevölkerten Staat Guanajuato fortsetzte, erschien es mir bei der verhältnismäßig flachen, dem Eisenbahnbau anscheinend günstigen Bodengestaltung seltsam, daß die Bahngesellschaft den eisernen Pfad nicht auch über die Hauptstadt des Staates, sondern an dieser vorbei direkt nach Mexiko geleitet hatte. Guanajuato ist doch eine der größten und bedeutendsten Städte des Aztekenreiches, die sich mit Zacatecas um die Ehre bewirbt, das reichste Silberemporium des Erdballs zu sein. Waren wirklich Terrainschwierigkeiten zu überwinden? Die Ingenieure hatten es doch verstanden, die Sierras bei Zacatecas in Schienenfesseln zu legen. Warum also nicht auch Guanajuato?
   Aber die Sache wurde mir erklärlich, als ich in Silao den südwärts fliegenden Eisenbahnzug verließ und auf einer kleinen, nur 16 km langen Zweigbahn gen Guanajuato fuhr. Aus der Ferne schon erkannte ich an den gewaltigen kühnen Gebirgen, denen wir entgegeneilten, daß hier allerdings die Ingenieure - sit venia verbo - wie die Esel vorm Berge gestanden haben mußten, ein wahres Gebirgslabyrinth, eine Einöde, zerrissen von Barrancas und felsigen Tälern, zu denen selbst mittels der Zweigbahn emporzukommen die Ingenieure wahre technische Wunder geleistet hatten, ein Triumph amerikanischen Genies über die eselgleiche Störrigkeit der mexikanischen Natur. Wir fuhren durch Einschnitte in die Felsen, über massive Dämme in fortwährenden Windungen gegen Osten, immer höher steigend, bis sich die weitere Aussicht durch die auf allen Seiten in den Weg stellenden kahlen Berge entzog. Plötzlich erschien gerade vor uns und über uns das Bild einer - ich hätte bald gesagt maurischen - Stadt, eine Masse hübscher, kleiner Häuser mit flachen Dächern und wenigen Fenstern, die sich in dem engen Tale zusammendrängten, als wären sie dereinst oben auf dem Berge gestanden und durch irgendein Erdbeben abgeschüttelt worden und in die Schlucht hinabgekollert.
   Das ist Marfil, eine Vorstadt von Guanajuato. Aber ehe ich Zeit hatte, mich gehörig umzusehen, war die Station erreicht, wo die Passagiere den Eisenbahnzug verlassen mußten, um die Waggons einer Tramvia (Maultierbahn) zu besteigen, in welchen es sofort im Hallo weiter aufwärts ging. Kaum,ist zwischen den steilen Felswänden der Cañada (Schlucht) Platz für die Schienenstraße, die sich zur Seite einer tiefen, von Gebirgswässern fürchterlich zerrissenen Schlucht steil emporwindet. Augenblicklich befand sich indessen am Grunde auch nicht ein Tröpfchen Wasser. Von der Straße aus ziehen sich zu beiden Seiten die steilen Berghänge hinan, unzählige Adobehäuser, eines über dem anderen, wo immer ein Einschnitt oder ein Absatz in den Wänden Platz für ein Gebäude darbot.
   Die zahlreichen Maultierkarawanen und Kavalkaden von Reitern im mexikanischen Nationalkostüm, dazu die Fußgänger sagten uns, daß wir uns in der Nähe einer großen Stadt befanden, von der jedoch noch keine Spur zu sehen war. Wir mochten so einige Kilometer weit in der Schlucht aufwärts gefahren sein; je weiter wir kamen, desto stattlicher, größer, massiver wurden die Gebäude, wahre maurische Festungen, wie man sie wohl in Cordoba und Granada heute noch sieht. Jeden Augenblick wechselte das höchst seltsame Bild. Hier erhebt sich eine Kirche mit purpurroter Kuppel und grell übermalten Türmen, weiter steinerne Gebäude mit vorstehenden crenelierten Machiculis; dann wieder bescheidene, graubraune Adobehütten, dazwischen weht das dunkle Grün einer Cypresse oder der schlanke Stamm einer Palme; noch höher die Bergwände hinauf Kaktusse in großer Üppigkeit und mit gewaltigen Stämmen, dann wieder alles nackter grauer Felsen. Wohin wir eigentlich fahren? Berge und wieder Berge stellten sich uns in den Weg, ohne irgendeinen sichtbaren Ausweg. Und doch windet sich die kühne Bahn um diese Berge herum, und ehe wir uns recht versehen, halten wir auf einem großen, mit Gartenanlagen geschmückten Platz, dem Jardin de la union, im Herzen der Stadt Guanajuato.
   Gerade uns gegenüber zeigt sich die stattliche Front eines Hotels, «Hotel Suizo», wie die Inschrift besagt, seit meinem Besuche der Stadt jedoch in «Hotel Union» umgetauft. Bald war ich in einem hübschen Zimmer mit einem wirklichen guten Bett einquartiert, eine Wohltat nach den schauerlichen Posadas, welche seit Wochen und Monden meine Absteigequartiere gebildet hatten! Aber so einladend auch die Delikatessen des Comidors winken mochten, es hielt mich nicht innerhalb der vier Mauern, und ich eilte hinaus, um die originellste, die merkwürdigste Stadt Mexikos zu durchstreifen. Sie fand in dem engen, tiefen, an allen Seiten von gewaltigen Bergen umschlossenen Tale so wenig Platz, daß sie sich die Bergwände hinaufziehen und auf die Anlage von Straßen und Gassen nach unseren Begriffen verzichten mußte. Nur vier oder fünf Straßen sind für Wagen passierbar, der Rest ist ein Gewirr so enger, dunkler Gäßchen, daß die Passanten einander eben nur ausweichen können. Das ungemein lebhafte Leben in diesen Gäßchen und die verschiedenen Wohlgerüche - Guanajuato hat keine Kloaken - erhöhen noch die überall hervortretende Ähnlichkeit mit den Städten des Orients oder vielmehr mit jenen Nordafrikas. Es bedarf in der Tat gar keiner besonderen Einbildungskraft, um sich nach Tanger oder Mogador zu versetzen - hier wie dort der gleiche Schmutz in den Straßen, dasselbe elende Pflaster, dieselbe große Anzahl von Eseln, die sich schwer beladen durch die Gäßchen drängen, daß man achthaben muß, von ihnen nicht an die Wand gedrückt zu werden; dieselbe Anzahl feiger, keifender, großer Köter, die besonders mich Fremden mit Wut anbellten, um bei der geringsten Bewegung mit einem Stock den Schwanz zwischen die Beine zu ziehen und heulend davonzulaufen. Und das soll Mexiko sein? Es ist viel eher ein Stück Südspanien oder Marokko, mit seiner ganzen Umgebung und seiner Natur nach der neuen Welt verpflanzt.
   Vom Gipfel des Cerro de S. Miguel entrollt sich das Panorama der ganzen Stadt mit dem unentwirrbaren Labyrinth von Gäßchen unten im Tale, mit ihren weißen Häusern und flachen Dächern, die mitunter derart übereinander liegen, daß man vom Dache des einen direkt in die Haustüre des anderen treten kann; am oberen Ende der Ravine breiten sich auf Felsenterrassen die besseren Stadtteile aus, mit großen, stattlichen Häusern und hübschen Gärten dazwischen, deren Baumkronen über die weißen oder buntbemalten Mauern in malerischem Kontrast emporragen. Die zu diesem presa de la Olla (Damm der Fleischtöpfe) genannten Stadtteil emporführende Ravine erweitert sich hier und enthält eine Anzahl stufenartiger Wasserbassins, die durch den von den Bergen herabkommenden Strom gespeist werden. Nicht weit von diesen Reservoirs, deren Bersten hier vielleicht eine ähnliche Katastrophe hervorrufen könnte wie in Johnstown, erhebt sich ein eigentümlicher, von einer senkrechten Felsmasse gekrönter Berg, la Bufa genannt, welcher den eigentümlichen buntfarbigen Sandstein liefert, den ich an den prachtvollen Residenzen der Presa so sehr bewundert hatte.
   Und über dieses höchst malerische, seltsame Bild erhebt sich ein gewaltiger Felsen, der von einer die ganze Stadt dominierenden Burg gekrönt wird, ein imponierender Bau, in seiner Anlage ganz wie der Alcazar Karls V., der über das Häusermeer von Toledo emporragt, das Castillo de Granaditas. Ein passabler Weg führt zu dieser maurischen Zwingburg hinan. Sie wird ringsum von einer hohen Mauer umgeben, an der sich steinerne Sitzbänke entlangziehen. Es war abends, als ich oben ankam. Eine ganze Anzahl hübscher, junger Indianermädchen lungerte auf diesen kühlen Sitzen, die beliebten Cigarros (Zigaretten) schmauchend. Die dräuende, starke Mauer über ihren Häuptern zeigte zahllose Löcher, wie mir eine der hübschen Muchachas stolz mitteilte, hervorgerufen von den Kugeln der Indianer, als sie diese spanische Zwingburg stürmten. Gewiß, ich befand mich ja hier auf historischem Boden, denn im Befreiungskriege 1810 war dieses Castillo der letzte feste Punkt, wohin sich die Spanier, aus dem ganzen Staate Guanajuato vertrieben, zurückgezogen und verschanzt hatten. Aber die Indianer, geführt von dem patriotischen Priester Hidalgo, stürmten die Feste am 29. September 1810 unter dem fürchterlichsten Feuer der Spanier. Ein Kind ließ die Angreifer in die Burg, indem es einen Feuerbrand an das hölzerne Eingangstor legte, das bald von den Flammen verzehrt war. Die wütenden Indianer richteten unter der spanischen Besatzung ein schreckliches Blutbad an, aber das Kriegsglück wendete sich bald wieder, Hidalgo wurde gefangen und in Chihuahua am 30. Juli 1811 hingerichtet. Wie ich dort sein Gefängnis gesehen hatte, so wurde mir auch hier die Stelle gezeigt, wo der Kopf des Priesters auf einem eisernen Haken aufgepflanzt wurde, zur Warnung für die Revolutionäre. Der Kopf blieb über zehn Jahre hier stecken, aber als die Spanier endlich ganz aus dem Lande vertrieben wurden, errichteten die Mexikaner dem berühmten Patrioten hier ein Standbild aus Bronze. Als Kaiser Maximilian gelegentlich seines Besuches von Guanajuato 1864 die durchlöcherte Umfassungsmauer sah, gab er Befehl, daß dieselbe zur Erinnerung an den glorreichen Befreiungskampf für ewige Zeiten in demselben Zustande erhalten werden möge, und wie man sieht, wurde sein Befehl bisher auch befolgt. Heute dient das Schloß als Staatsgefängnis und beherbergt in seinen dunklen, engen Räumen hinter schweren Gittern und gewaltigen Schlössern etwa 500 Gefangene, zu Freiheitsstrafen von fünf Jahren und darüber verurteilt. Über jeder Türe sind Moralsprüche angeschrieben. Welch grausame Ironie!
   Ebenso interessant wie das auf der Erde befindliche Guanajuato ist auch jenes unter der Erde. Das letztere hat das erstere geschaffen. Ohne die kolossalen Silberschätze, die hier in den Eingeweiden der Erde ruhen, wären diese trostlosen kahlen Gebirge wohl ebenso unbekannt, ebenso verlassen wie die Kämme der großen Sierra Madre. 1548 wurde hier von Maultiertreibern zufällig Silber entdeckt, und bald waren überall in der ganzen Gegend Silberminen entstanden, deren Ertrag alles bis dahin Dagewesene weitaus überstieg. Der Name der Stadt rührt von einem großen, in der Form einem riesigen Frosch ähnlichen Stein her, den die Tarrasco-Indianer hier fanden und nach dem sie der entstehenden Siedlung den Namen Berg des Frosches - Guanajuato gaben. Die bedeutendsten der zahlreichen, alle Berge bedeckenden Minen sind jene von Rayos, Mellado, EI Cubo, San Cayetano, Valenciana und die United Mexican; die drei letztgenannten befinden sich in englischen und deutschen Händen.
   Der älteste Minendistrikt des Staates ist jener von La Luz, der noch vor 40 Jahren einen monatlichen Ertrag von dreiviertel Millionen Pesos aufwies, heute aber teilweise erschöpft zu sein scheint. Wie in Zacatecas, so laufen auch hier die silberhaltigen Adern in westöstlicher Richtung. Die Mehrzahl der Minen liegt an der Nordseite des Tales von Guanajuato in Graustein; an der Südseite befinden sich nur wenige Minen, darunter EI Cubo in Porphyrfelsen. Seit der ersten Ausbeute der Minen in Guanajuato bis heute haben dieselben nicht weniger als 4.000 Millionen Mark Silber ergeben! Von 1847 bis 1860 war der Ertrag der Mine La Luz 240 Millionen Mark (deutscher Währung), und die Valenciana-Mine brachte ihren Eigentümern zu Ende des vorigen Jahrhunderts eine jährliche Nettoeinnahme von zirka 10 Millionen deutsche Reichsmark. Wenn auch manche Minendistrikte in der Stadt wie im Staate erschöpft sind, so werden doch immer wieder neue Gruben eröffnet und die Ausbeute dank der Energie und Kenntnisse der englischen wie amerikanischen Gesellschaften auf der gleichen Höhe erhalten. Der Staat hat innerhalb seiner Grenzen 45 Distrikte mit zirka 300 Gruben, von welchen die Hälfte Gold und Silber, etwa 100 Silber allein und der Rest Quecksilber, Blei und Kupfer enthalten. Daß die Silberproduktion Mexikos in stetiger Zunahme begriffen ist, ergibt die Statistik seit 1850. Damals belief sich der Gesamtsilberertrag der mexikanischen Minen auf 45.600 Kilogramm Silber pro Jahr, in den siebziger Jahren bereits 120.000 Kilogramm, in den Achtziger Jahren auf 160.000 Kilogramm. Aber dennoch ist Mexiko nicht mehr an der Spitze der silberproduzierenden Länder, denn während die Vereinigten Staaten in den fünfziger Jahren nur jährlich 725 Kilogramm Silber lieferten, stieg dieser Ertrag seither fast im quadratischen Verhältnis, so daß er heute eine Viertelmillion Kilogramm jährlich beträgt!
   Der Besuch der Gruben wird den Fremden gewöhnlich in zuvorkommendster Weise gestattet, vorausgesetzt, daß diese dem starken Geschlecht angehören. Dem Besuch von Damen setzen die indianischen Minenarbeiter abergläubischen Widerstand entgegen. Sie behaupten, das sonst doch stets glückbringende schöne Geschlecht bringe den Silberminen Unglück. Aber die Damen mögen sich trösten! Ich kann ihnen verraten, daß sie in den Eingeweiden der Erde nichts besonders Sehenswertes finden würden, es seien denn die splitternackten, schweißtriefenden Arbeiter - immerhin Geschmacksache. Übrigens sind die Silberminen von Guanajuato gut ventiliert, und es kommen höchst selten Unglücksfälle durch Einstürze und so weiter vor. Grubengas und schlagende Wetter sind hier gar nicht vorhanden.
   Das zutage geförderte Erz wird bei den Minen selbst je nach dem Silbergehalt gesondert und dann an die Reduktionswerke verkauft. Keine einzige Grube besitzt ihre eigenen Schmelzwerke (sogenannte Haciendas de beneficio). Die verschiedenen Erzmengen werden zunächst auf ihren Wert geprüft und dann an die Besitzer der Schmelzwerke (Haciendados) öffentlich versteigert. Eigentümlich ist es, daß das Angebot dieser letzteren nicht laut ausgerufen, sondern dem Versteigerer ins Ohr geflüstert wird, der dann das höchste Angebot beim Zuschlagen der Ware öffentlich bekanntgibt. Der Haciendado läßt nun das Erz in seine Hacienda überführen, wo es zuerst durch Stampfen und Walzen zu Pulver verkleinert wird. Dieses Pulver wird durch Zusätze von Wasser, Salz und Kupfervitriol in einen Brei verwandelt und dann mit Quecksilber versetzt. In flachen Haufen bleibt dieser Brei nun in den großen ebenen Höfen (sogenannten Patios) mehrere Wochen lang Luft und Sonne ausgesetzt. Glaubt man, daß sich das Silber mit dem Quecksilber hinreichend amalgamiert habe, so werden die erdigen Bestandteile sorgfältig abgeschlämmt. Das zurückbleibende Silberamalgam wird durch Pressen durch Ledersäcke und nachheriges Verdampfen über Feuer vom Quecksilber befreit. Es bildet dann eine aschgraue, bröckeliger glanzlose Masse. Diese wird nun in Barren gepreßt oder gegossen und kommt in solcher Form in die Münze des Staates, wo sie zunächst mit etwas Kupfer (0,084 Prozent) versetzt wird. Hierauf wird die Komposition bis zum Rotglühen erhitzt, in lange Bänder gezogen und so unter die Stempel gebracht, welche die runden Pesos herausschlagen und ihnen die Prägung geben. Hierauf werden noch die Ränder hergestellt, die Oberflächen blank poliert, und der Peso fuerte ist fertig. Die mexikanischen Pesos sind ihres großen Silbergehaltes wegen sehr geschätzt und bilden einen großen Ausfuhrartikel nach Ostasien, besonders China, wo sie die beliebteste und gangbarste Münze bilden.
   Wenn man bedenkt, daß in Guanajuato im Laufe der letzten drei Jahrhunderte der Erde nicht weniger als 4.000 Millionen Mark d. W. Silber entnommen wurden und die Kosten der Gewinnung nur etwa 20 bis 25 Prozent betrugen. so wäre man geneigt zu glauben, die etwa 70.000 Einwohner zählende Stadt
besäße nur Millionäre. Aber im Verhältnis zu den hier gewonnenen Reichtümern ist die Stadt bettelarm zu nennen. Wohin doch diese kolossalen Kapitalien gewandert sein mögen? Sie sind wie fortgeblasen, in allen Winden, nur nicht in Guanajuato. An den aus der Erde gewonnenen gleitenden Schätzen scheint ein Fluch zu kleben, denn sie bereichern alle Welt, nur nicht jene, die sie zutage fördern! «Wie gewonnen, so zerronnen» ist ein Sprichwort, das sich nirgends mehr bewahrheitet als hier. Die armen Peones von einst und die noch ärmeren freien Arbeiter von heute vertrinken ihren Erwerb in Pulque, Mescal und Aguardiente, die Reichen verspielen ihn am Hasardtisch. Diese Spielwut ist eine der schlimmsten Leidenschaften der Mexikaner.
   Ich mußte Guanajuato auf demselben Wege verlassen, auf dem ich gekommen, denn das Felsennest liegt sozusagen in einem Sacke. Über die Berge am oberen Ende der Stadt gibt es weder eine Straße noch einen Saumpfad, und auf der Tramvia nach Malfil zurückkehrend, konnte ich mir nun erklären, warum die Eisenbahn von Norden nach Mexiko nicht über Guanajuato führt.

Hesse-Wartegg, Ernst von
Mexiko. Land und Leute. Reisen auf neuen Wegen durch das Aztekenland
Wien und Olmütz 1890

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